Gestaltungswettbewerb gewannen zwei heimische Büros

Sie soll den Öffentlichen Verkehr des größten Stadtentwicklungsgebiets in Graz – vorerst Busse, später die Straßenbahn – aufnehmen und gleichzeitig Lebensraum zum Wohlfühlen und eine Identifikation für die künftigen BewohnerInnen bieten: Die Rede ist von jener rund 800 Meter langen Achse, die das Reininghaus-Areal von der Reininghausstraße im Norden bis zur Wetzelsdorfer Straße im Süden durchziehen wird. Zur qualitativ hochwertigen Gestaltung dieser „Hauptschlagader von Reininghaus“, die laut Zeitplan bis zum Jahr 2019 verwirklicht werden soll, hatte die Stadt Graz zu einem EU-weit ausgelobten Wettbewerb geladen – und durfte sich jetzt über einen „Heimsieg“ freuen: Das Konzept „Das laufende Band“, ein Gemeinschaftsprodukt des Landschaftsarchitekturbüros freiland und des Architekturbüros Hohensinn, überzeugte das international zusammengesetzte Preisgericht. Vor allem die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten, mit denen man auf unvorhergesehene Entwicklungen im Reininghaus-Areal stets gebührend reagieren kann, führten zu dem klaren Grazer Erfolg.
Rüsch: „Viele Vorleistungen der Stadt“
Bei der Präsentation des Siegerprojekts erinnerte Stadtrat DI Dr. Gerhard Rüsch in Vertretung von Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl heute Mittag an umfangreichen Vorarbeiten, die seitens der Stadt für eine optimale Gestaltung des größten Grazer Stadtentwicklungsgebiets bereits geleistet wurden: „Wir haben das Stadtentwicklungskonzept und Widmungen angepasst, Finanzierungen beschlossen und in guter Kooperation mit privaten Bauträgern die Weichen gestellt, um die strategisch wichtige Entwicklung von Reininghaus auf Schiene zu bringen. Die zentrale ÖV-Achse, für die jetzt der Wettbewerb entschieden wurde, bildet das Rückgrat der Esplanade und soll der künftigen Bevölkerung des Stadtteils einen zeitgemäßen öffentlichen Raum im verbauten Gebiet zur Verfügung stellen!“ Der Siegerentwurf biete alle Voraussetzungen dafür, dass es zu einem guten Miteinander bei der gemischten Nutzung für Verkehr und andere Interessen komme.
Werle: „Hauptschlagader von Reininghaus“
Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle bezeichnete die zentrale ÖV-Achse als „Hauptschlagader von Reininghaus“, für eine optimale Nutzung des öffentlichen Raums sei die Aufenthaltsqualität entscheidend. Die Entwicklungen, die das Siegerprojekt aus Graz zulässt, entsprechen laut Werle dem vom Gemeinderat beschlossenen Reininghaus-Rahmenplan, der die fachliche Vorgabe für alle weiteren Schritte bildet. Dass jetzt, zehn Jahre nach Beginn der Planungen, die Umsetzung der ersten Bauvorhaben im Stadtteil Reininghaus bereits begonnen habe, sei im internationalen Vergleich für ein Projekt dieser Größe beachtenswert.
Inninger: „Neuland beschritten“
Für Stadtplanungsamtsvorstand DI Bernhard Inninger beschritt die Stadt Graz bei der Auslobung des Wettbewerbs Neuland: „Wir haben die Gestaltung eines Freiraums ausgeschrieben, ohne überhaupt den Großteil der umgebenden Gebäude zu kennen. Wir wissen sogar, dass sich der Raum rund um diese zentrale ÖV-Achse in den kommenden Jahren immer wieder stark verändern wird. Daher hat dieses Konzept gewonnen, das darauf immer die passenden Antworten liefert!“ Das sei auch die klare Meinung der international besetzten Jury gewesen. Inninger kündigte weitere Wettbewerbe für die Gestaltung des zentralen Parks und einiger Plätze im Areal an.
Wettbewerbssieger: „Komplexe Aufgabe“