Ein Gespräch über Reiningherz

Vanessa Bauer im Gespräch mit Heidrun Primas, Leiterin des Forum Stadtpark in Graz.

Du bist die Mitbegründerin der „Initiative Reiningherz“. Mich würde interessieren, wann und wie das Ganze entstanden ist?

Die Initiative ist im letzten Herbst nach dem Kulturdialog 2014, der sich mit Reininghaus beschäftigt hat, entstanden. Im Zuge des Kulturdialogs, der vom Kulturbeirat der Stadt Graz zusammen mit Kulturstadträtin Rücker initiiert wurde, wurden vier Spaziergänge organisiert, bei denen immer zwei Personen, in meinem Fall waren das der Soziologe Michael Sammer und die Journalistin Donja Noormodi• sowie der Architekt Thomas Pucher und der damalige Portier des Areals Ali Ibrahim, durch das Gelände der Reining-hausgründe führten. Diese beiden Spaziergänge waren für mich sehr aufschlussreich: Auf der einen Seite wurde die Historie des Areals und auf der anderen Seite der Status quo der Planung beschrieben. Ein Austausch zwischen Planern und Stadt oder eine Plattform oder ein Stadtteilmanagement gab es damals nicht, was mich bei der Größe des Geschehens total irritiert hat. Es gibt mit Albrecht Erlacher zwar einen Reininghauskoordinator, der vom Bürgermeister eingesetzt wurde und auch an das Bürgermeisteramt angedockt ist, bei solchen Veranstaltungen wie den Spaziergängen jedoch meist nicht zugegen war. Das heißt, es gibt wohl die Idee, dass es Austausch braucht, inzwischen weiß ich aber, dass eine Figur allein das nicht leisten kann.

Ich hab dann an einige Leute, mit denen ich bei diesem Kulturdialog gesprochen habe, eine E-Mail mit meinen großen Fragen und meiner Ratlosigkeit geschrieben. Im Oktober 2014 haben wir uns im Forum Stadtpark zusammengesetzt, um noch einmal über Reininghaus nachzudenken. Mit dabei waren Michael Sammer, Markus Bogensberger, Simon Hafner, Monika Klengel, Thomas Pilz, der jetzt nicht mehr dabei ist, Andrea Redi, Rainer Rosegger und Werner Schrempf. Thomas Wolkinger und Michael Wrentschur sind erst später dazugekommen. Wir haben das Ganze dann unter den Terminus „Stadtdenker*innen“ gestellt. Das Spannende dabei ist, dass wir alle aus unterschiedlichen Feldern kommen und unterschiedliche Zugänge haben.

Wie ist es zum Begriff Reiningherz gekommen?

Ich glaube, dass der Name von Markus Bogensberger kam. Wir haben im Forum Stadtpark gerade das Jahresthema „Rathaus der Herzen“ und ich bin absolut vertieft in diese Thematik: Wie sieht Gesellschaft aus? Wo fängt sie an? Wie verändert sie sich? In diesem Kontext ist dann der Begriff Reiningherz entstanden und wir haben ein erstes Reiningherz-Papier verfasst, ein zweiseitiges, kurzes Schrift-stück, das noch immer gilt. Ein wesentlicher Punkt ist, einen lebendigen Keim des bunten Zusammenlebens zu pflanzen. Wir sagen, dass jeder Stadtteil ein Rathaus der Herzen braucht – und so braucht natürlich auch Reininghaus ein Reiningherz. Inzwischen sind wir in dieser ersten Konstellation der Stadtdenker*innen mit vielen anderen Personen, etwa aus der Politik, in Kontakt getreten, von denen wir denken, dass sie eine große Rolle spielen. Das Projekt ist damit sozusagen eingeführt, es taucht da und dort auf. Inzwischen gibt es zwei interessante Dinge: Das eine ist ein Gemeinderatsbeschluss aus dem Oktober 2014, wo die Grünen eingebracht haben, dass Reininghaus eine interdisziplinäre DenkerInnengruppe – sie haben das Denkfabrik genannt – braucht. Dieser Gemeinderatsbeschluss sieht nun so aus, dass dem Bürgermeister angetragen wurde, so eine Gruppe zu installieren, wobei die Kulturstadträtin ihm als Empfehlung eine Liste von Namen gegeben hat. Inzwischen ist damit noch nichts passiert. Ziel ist ein Mandat und wir bemühen uns sehr darum. Es hat sich gezeigt, dass ganz viele Menschen in die Entwicklung von Reininghaus involviert sind.

Glaubst du, dass Prozesse wie Bürgerbeteiligungen oder Bürgerinitiativen ein Projekt bremsen können?

Es gibt auf Seiten der PolitikerInnen und der Verwaltung eine Art Sorge und Angst, dass immer dann, wenn sich Bürgerinitiativen gründen, ein Prozess extrem kompliziert und in die Länge gezogen wird, da es sich dann um demokratische Prozesse handelt, wo man ganz viel diskutieren muss, wodurch Projekte und Prozesse auch ins Stocken kommen können. Ich sehe das jedoch völlig anders. Ich glaube, in Wirklichkeit ist BürgerInnenbeteiligung ein Beschleunigungsmoment. Das ist die Chance, dass eine Identifizierung stattfindet. Es ist ganz simpel: Sobald du Menschen involvierst, ist die Akzeptanz der Projekte um ein Vielfaches größer, und das ist auch ein Motiv zu sagen: „Leute, interessiert euch für die Stadt! In welcher Stadt wollen wir leben? Wie soll die ausschauen?“ Reininghaus ist so ein großes Areal, das muss auch das Land Steiermark interessieren und es ist die Gelegenheit, eine echte Vision zu entwickeln. Graz gibt vor, wie das Leben in einer Stadt des 21. Jahrhunderts ausschauen kann. Was sind die brennenden Themen unserer Zeit? Wie ist das mit der Überalterung? Warum leben wir nicht die Vielfalt? Wie gehen wir in unserer Gesellschaft mit geflüchteten Menschen um?

Es bleibt bei bürokratischen Prozessen sehr oft Identifizierungsarbeit auf der Strecke, die auch für einen Investor interessanter sein kann, als einfach nur was hochzuziehen und dann zum nächsten Projekt zu gehen.

Ich habe gelesen, dass die Räumlichkeiten der Tennenmälzerei als Platz für die lokal verortete Kommunikationsplattform interessant wären. Gibt es da bereits eine Gesprächsbasis mit dem Investor Wolfgang Erber?

Ja, wir haben uns schon mehrmals mit ihm getroffen. Er ist ein sehr offener Mensch, der erfreulicherweise Interesse und Neugierde mitbringt. Mit Architekt Pucher gemein-sam ist das ein sehr gutes Zusammenspiel, weil die beiden verstehen, dass es mehr braucht, als nur zu bauen. Was wir in Reininghaus haben, ist eine interessante Bestandsarchitektur und eine vorgefundene Kulturnatur. Thomas Pucher kann das als Architekt lesen, geht gewissermaßen davon aus und bringt dann neue Architektur dazu. Die Tennenmälzerei hat eine ganz besondere Atmosphäre und es gibt schon von mehreren Seiten die Überlegung, dass dieser spezielle Charakter sich als zukünftiges Kulturzentrum sehr eignen würde. Wenn man jetzt sagt, diese erste inhaltliche Setzung ist identitätsstiftend, dann wird unserer Einschätzung nach der ganze Stadtteil gelingen können. Da gehen uns so Dinge durch den Kopf … Wenn man etwa mit einem sozialen Thema an einem Ort startet, um kulturelle Vielfalt zu fördern, dann findet „neuer“ Alltag statt.

Es gibt auch einen zweiten Gemeinderatsbeschluss, möchtest du kurz darauf eingehen?

Ja, der zweite Gemeinderatsbeschluss beinhaltet die Entscheidung, für Reininghaus ein Stadtteilmanagement einzusetzen. Durch diesen zweiten Gemeinderatsbeschluss kommt Reiningherz in eine andere Dimension, weil wir begonnen haben, unterschiedliche Initiativen zu kontaktieren und zu involvieren. Man ist auch auf uns zugekommen, beispielsweise seitens Barbara Hammerl vom Stadtlabor. Unter anderem begleitet das Stadtlabor die Entwicklungen und die Projektvorhaben im Smart City-Quartier Waagner-Biro als Stadtteilmanagement. Das Stadtlabor bringt eine eigene Expertise mit. Für uns ist interessant, wie wir unter dem Dach Reiningherz gemeinsam arbeiten können. Im Augenblick bemühen Barbara Hammerl und ich als aktuelle Sprecherin der Stadtdenker*innen uns gerade um einen Termin beim Bürgermeister, um zu zeigen, dass es Sinn macht, große Zusammenhänge gemeinsam zu denken, dass ganz viel unterschiedliche Kompetenz notwendig ist und dass man das auch ausverhandeln kann. Wichtig ist zu definieren, wer was in welchem Auftrag macht, da es bei der Politik und auch auf Verwaltungsebene zu starken Irritationen kommen kann, wenn das nicht klar ist.

Wie sieht es aus mit der Finanzierung, gibt es schon Gesprächspartner, Fördermittel, Sponsoren oder eine Zusage von Seiten der Stadt Graz, die die Initiative mit öffentlichen Mitteln unterstützt?

Was wirklich Konkretes gibt es da noch nicht, wir machen das im Augenblick alle ehrenamtlich. Es gibt aber Gespräche in Richtung Politik und Investoren bzw. Eigentümer, wo wir sagen, dass sich eine gemischte Finanzierung gut anbieten würde. Wir haben wohl Interessensbekundungen, aber auch das muss gut verhandelt werden, denn es müssen alle den Nutzen sehen. Was es schon gibt, ist einen Budgetposten für das Stadtteilmanagement. Auch das ist Inhalt des zweiten Gemeinderatsbeschlusses.

Auszug aus dem Gemeinderatsbeschluss vom 21. Mai 2015:

„Im Sinne einer nachhaltigen Stadtteilentwicklung soll nach dem Vorbild von ‚Smart City Graz Waagner Biro‘ auch in Graz-Reininghaus als verkehrliche Begleitmaßnahmen ein Instrument der Öffentlichkeitsarbeit für die künftige Entwicklung installiert werden. Da bereits vorbereitende Planungen für die Entwicklung erster Quartiere und des öffentlichen Raumes gestartet haben, soll ein Stadtteilmanagement mit Mitte 2015 die Arbeit aufnehmen, um bereits frühzeitig angrenzende AnrainerInnen, UnternehmerInnen und Initiativen einzubinden. Ein externer Trägerverein soll die operativen Tätigkeiten im Stadtteil durchführen, die Projektkoordination und Basisfinanzierung erfolgt über die Stadtbaudirektion.

Dieses Instrument dient als Schnittstelle zwischen Verwaltung und Stadtteil. In Abstimmung mit der Stadt Graz werden Beteiligungsprozesse durchgeführt, die an die zuständigen Stellen übermittelt werden. Durch soziokulturelle Aktivitäten und Zwischennutzungsmöglichkeiten sollen identitätsstiftende Maßnahmen gefördert werden. Die Vernetzung zwischen lokalen AkteurInnen, Interessensvertretungen und Initiativen sowie Grundeigentümer und Investoren sowie die Einrichtung eines zentralen Treffpunkts im Stadtteil zählen ebenso zu diesen zentralen Aufgaben.

Als Trägerverein hat sich StadtLABORGraz beworben, die seit Ende 2013 das Stadtteilmanagement im Projektgebiet Smart City Graz Waagner Biro betreuen. Mögliche Synergien zwischen den angrenzenden Stadtteilen sollen genutzt werden. Ebenso ist eine enge Kooperation zwischen der Initiative der ‚StadtdenkerInnen‘ und weiteren Interessensvertretungen vorgesehen. Die Finanzierung kann dabei mit rd. € 200.000,- für die Jahre 2015–17 angegeben werden.“

Wenn seit Oktober 2014 der Gemeinderatsbeschluss vorliegt, dass es diese Denkfabrik geben soll, dann sollte man das ja forcieren und es stellt sich die Frage, warum das bis heute nicht passiert ist. Das Gleiche gilt für den Gemeinde-ratsbeschluss für das Stadtteilmanagement. Warum wird hier nicht ausgeschrieben?

Von eurer Seite gibt es Interesse?

Es gibt Interesse, weil gerade diese Identifizierungsarbeit oder Identitätsarbeit etwas ist, das eine extrem große Wirkung hat. Plötzlich wissen die Leute etwas und sind nicht mehr vor den Kopf gestoßen und fragen sich, was die da draußen schon wieder tun. Das Motiv ist auch zu sagen, wir BürgerInnen brauchen diese Informationen, damit wir uns gut vertreten und gut informiert fühlen – oft ist Information ja schon ausreichend.

Warum beschäftigst du dich so intensiv mit der Thematik? Wo nimmst du deine Motivation her?

Ich mache das deshalb, weil ich es für so wahnsinnig sinnvoll halte, die Welt gemeinsam zu gestalten und weil ich es wirklich als einen Teilauftrag im Forum Stadtpark sehe. Das ist Gesellschaftsarbeit, und wenn ich in diese Rolle gehe, dann muss ich die Umgebung und die Welt mit allem was zur Verfügung steht anschauen. Das sehen viele in unserer Gruppe so und das Interessante und die große Freude an der Arbeit in der Gruppe ist ja auch, sich zu treffen und auszutauschen.

Wo sucht man sich Inspiration für so ein Projekt, wo sendet man Impulse?

Bei der Diskussion über einen übergeordneten Kulturbegriff, der in der Frage nach der Beschaffenheit und dem Zustand unserer Gesellschaft mündet. Zum Beispiel beim sogenannten Trialog-Forum, in dem sich Leute wie der ehemalige Stadtrat Helmut Strobl und Altbürgermeister Alfred Stingl engagieren und das sagt, dass wir eine Zusammenkunft und ein Zusammenspiel der Religionen – und zwar als Komponente kultureller Identität, als Grundlage überkultureller Verständigung – brauchen. Das könnte zum Beispiel ein Teil des Kulturzentrums Tennenmälzerei sein – ein Ort der viel-fältigen und bunten Gesellschaft. Es gibt auch kleine Referenzprojekte, wie das „Magdas“ Hotel in Wien, die interessant sind. Das ist ein Caritas-Projekt mit Flüchtlingen, die mit professioneller Begleitung einer Arbeit nachgehen können. Wir beobachten natürlich auch die Seestadt Aspern, eben-falls in Wien. Hier ist etwa zuallererst die U-Bahn hingeführt worden. Und wir wissen von unterschiedlichen Spezialisten, wie etwa Gehl Architects, wo es ebenfalls Impulse gibt. Was mich jetzt gerade sehr beschäftigt und was ich für Reininghaus genial finden würde, ist eine Art Primärversorgung, ein Konzept kleinteiliger, quartiersbezogener Einheiten als Grundversorgung mit jenen Einrichtungen, die man braucht, um hier gerne und gut zu leben. Also zum Beispiel ein Ärzte-zentrum und eine Altersversorgung, damit ich das Quartier nicht verlassen muss, wenn ich alt werde. Ich glaube, dass so etwas wirklich denkbar und machbar ist.

Wie stark sind die Anrainer beziehungsweise Bürger in den Stadtteilentwicklungsprozess involviert? Konnte man beim Kulturdialog schon eine Tendenz erkennen, ob es da Interesse gibt?

Es gab von Seiten des Bürgermeisters einmal das Argument, dass es keine Interessierten gibt, solange hier keiner wohnt. Das glaube ich persönlich gar nicht. Beim Kulturdialog war zwar vorzugsweise die Kulturgesellschaft vertreten, es waren aber auch einige Menschen aus der Umgebung da und ich denke auch, dass es sinnvoll und notwendig wäre, im Umfeld anzudocken, zu fragen, was eigentlich schon da ist. Wie sehen etwa die ansässigen Gewerbebetriebe diese zukünftige Nachbarschaft eines neuen Stadtteils? Was kann der Nutzen sein? Was ich denke ist, dass man sehr früh diese Vorarbeit, dieses Aufbereiten eines Feldes angehen muss – das sollte auf keinen Fall versäumt werden.

Als Programmpunkt des Architektursommers 2015 fand vom 24. bis 31. Juli fand HDA die Schreibwerkstatt „Schreiben über Architektur“ statt. Eine bunt gemischte Gruppe beschäftigte sich unter der Leitungvon Eva Guttmann, die von Dietmar Steiner (Direktor des Az W) und Gabriele Kaiser (Direktorin des afo) unterstütz wurde, mit unterschiedlichsten Zugängen zum Schreiben über Architektur. Vanessa Bauer hat in diesem Rahmen Heidrun Primas über Reiningherz befragt. Alle Texte unter www.architektursommer.at

Grazer Blut für Reininghaus-„Hauptschlagader“

Gestaltungswettbewerb gewannen zwei heimische Büros

Präsentation des Siegerentwurfs der Reininghaus-ÖV-Achse: v. l. Stadtplanungsamtsvorstand DI Bernhard Inninger, Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle, Stadtrat DI Dr. Gerhard Rüsch, DI Hans-Jörg Raderbauer (freiland) und DI Karl-Heinz Boiger (Hohensinn Architektur) mit ihren MitarbeiterInnen am Siegerprojekt. (Foto: Stadt Graz/Fischer) 

Präsentation des Siegerentwurfs der Reininghaus-ÖV-Achse: v. l. Stadtplanungsamtsvorstand DI Bernhard Inninger, Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle, Stadtrat DI Dr. Gerhard Rüsch, DI Hans-Jörg Raderbauer (freiland) und DI Karl-Heinz Boiger (Hohensinn Architektur) mit ihren MitarbeiterInnen am Siegerprojekt. (Foto: Stadt Graz/Fischer)Präsentation des Siegerentwurfs der Reininghaus-ÖV-Achse: v. l. Stadtplanungsamtsvorstand DI Bernhard Inninger, Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle, Stadtrat DI Dr. Gerhard Rüsch, DI Hans-Jörg Raderbauer (freiland) und DI Karl-Heinz Boiger (Hohensinn Architektur) mit ihren MitarbeiterInnen am Siegerprojekt. (Foto: Stadt Graz/Fischer)
Die zentrale Achse für den Öffentlichen Verkehr und vielfältige Nutzungen als „Lebens-Raum“ wird nach Grazer Ideen verwirklicht: Der EU-weit ausgeschriebene Gestaltungswettbewerb wurde „Beute“ zweier heimischer Büros.


Sie soll den Öffentlichen Verkehr des größten Stadtentwicklungsgebiets in Graz – vorerst Busse, später die Straßenbahn – aufnehmen und gleichzeitig Lebensraum zum Wohlfühlen und eine Identifikation für die künftigen BewohnerInnen bieten: Die Rede ist von jener rund 800 Meter langen Achse, die das Reininghaus-Areal von der Reininghausstraße im Norden bis zur Wetzelsdorfer Straße im Süden durchziehen wird. Zur qualitativ hochwertigen Gestaltung dieser „Hauptschlagader von Reininghaus“, die laut Zeitplan bis zum Jahr 2019 verwirklicht werden soll, hatte die Stadt Graz zu einem EU-weit ausgelobten Wettbewerb geladen – und durfte sich jetzt über einen „Heimsieg“ freuen: Das Konzept „Das laufende Band“, ein Gemeinschaftsprodukt des Landschaftsarchitekturbüros freiland und des Architekturbüros Hohensinn, überzeugte das international zusammengesetzte Preisgericht. Vor allem die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten, mit denen man auf unvorhergesehene Entwicklungen im Reininghaus-Areal stets gebührend reagieren kann, führten zu dem klaren Grazer Erfolg.

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Emerging Art for Emerging Spaces

Symposium in Reininghaus

La Strada Graz und IN SITU, das europäische Netzwerk zur Förderung und Entwicklung von Kunst im öffentlichen urbanen Raum, laden hiermit herzlichst zum internationalen Symposium:

Emerging Art for Emerging Spaces.

Art and Urban Planning.

24. April 2015, 09.00 bis 19.00 Uhr
in Graz Reininghaus

In Vorträgen und Diskussionsrunden wird gemeinsam der Frage nachgegangen, in wie weit Kunst und Kultur einen Beitrag zur Entwicklung einer Stadt und ihrer Gesellschaft leisten kann und welche Voraussetzungen für KünstlerInnen geschaffen werden sollten, um ihre Produktivität im überregionalen Kontext sichtbar werden zu lassen.

Gemeinsam mit geladenen Künstler beleuchten internationale Referenten verschiedene Themenkomplexe der darstellenden Kunst im öffentlichen Raum, Kreationsprozesse sowie die Beziehung zu Städten und ihrer Bevölkerung. Die Wechselwirkung zu Stadtentwicklungsprozessen steht dabei im besonderen Fokus. Graz Reininghaus als aktuelles visionäres Beispiel für ein großangelegtes Projekt bietet dafür den idealen Ort.

Hier finden Sie das Programm des Symposiums.


La Strada 2013 | Gruppe: Cie Willi Dorner | Produktion: "Fitting